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Infrastruktur für alternative Kraftstoffe – alle 60 km eine Ladesäule ist zu wenig!

Die Europäische Kommission und das Europäische Parlament haben sich auf verbindliche Ziele für den Ausbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR) für PKW und LKW geeinigt. Künftig sollen Autofahrer entlang der europäischen Hauptverkehrsachsen ihr Auto mindestens alle 60 Kilometer aufladen können. Zusätzlich sollen alle 200 Kilometer Wasserstofftankstellen entstehen.



Beim Ausbau der Ladeinfrastruktur sieht EAC-Präsident Holger Küster dringenden Handlungsbedarf :

„Aktuell befinden sich rund 70 Prozent aller Ladesäulen für E-Autos in nur drei Mitgliedstaaten, nämlich in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Dementsprechend bedarf es mehr Tempo, um den flächendeckenden Infrastruktur-Ausbau voranzutreiben, vor allem in mittel- und osteuropäischen Mitgliedsstaaten.“

Ab 2025 sollen auf den Strecken des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) alle 60 km Schnellladestationen mit einer Leistung von mindestens 150 kW installiert werden. Aus Sicht des EAC wäre eine geringere Distanz nötig, damit Autofahrer ausreichend Lademöglichkeiten nutzen können. Die Verpflichtung für jedes zugelassene batteriebetriebene Fahrzeug eine Ladeleistung von 1,3 kW über eine öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur bereitzustellen, hält der EAC ebenfalls nicht für ambitioniert genug.


Zusätzlich sollen ab 2030 eine sowohl für Pkw als auch Lkw geeignete Wasserstoff-Betankungsinfrastruktur an allen städtischen Knoten, sowie alle 200 km auf den Strecken des TEN-V-Kernnetzes errichtet werden. Nach Meinung des EAC zu wenig für ein dichtes Netz für Wasserstoff-Fahrzeuge - für einen Hochlauf wäre ein ambitionierteres Ziel notwendig. Das EU-Parlament hatte hier ursprünglich eine Distanz von 100 km gefordert.


Positiv sieht der EAC die verpflichtende vollständige Preistransparenz und die Bereitstellung von einheitlichen Ad-hoc-Zahlungsmethoden mit Debit- oder Kreditkarte seitens der Betreiber von elektrischen Ladestationen und Wasserstofftankstellen.

„Fahren und Aufladen eines batterie- und wasserstoffbetriebenen Fahrzeugs muss genauso einfach und günstig sein wie das Tanken herkömmlicher Fahrzeuge“erklärt Küster.

Autofahrer sind nicht überzeugt von Elektromobilität


Die AFIR-Verordnung adressiert mit einer gut ausgebauten Lade- und Betankungsinfrastruktur einen der Hauptfaktoren für die Kundenakzeptanz der Elektromobilität. Neben einer zu geringen Reichweite gehören laut Deloitte Global Automotive Consumer Study 2023 höhere Kosten und mangelnde Reichweite und zu den wichtigsten Hindernissen für die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen (BEV und PHEV). Allerdings sind Autofahrer und Autofahrerinnen alles andere als überzeugt von Elektromobilität: Im Oktober 2022 befragte Deloitte über 26.000 Verbraucher in 24 Ländern, darunter 1.506 aus Deutschland.


Ergebnis:

Jeder Zweite (49% in Deutschland) würde die Anschaffung eines elektrifizierten Autos überdenken, falls es umweltfreundliche E-Fuels für Verbrenner gäbe.

(Quelle: 2023 Deloitte Global Automotive Consumer Study)


Deshalb setzt sich der EAC für E-Fuels als zusätzliche Option ein - vor allem im Hinblick auf Lösungen für die aktuelle, langlebige Fahrzeugflotte, die zum Großteil in naher Zukunft aus Verbrennern bestehen wird.


Grundsätzlich begrüßt der EAC die erzielte Einigung und die damit verbundenen klaren und verbindlichen Ziele für den Ausbau der europäischen Tank- und Ladeinfrastruktur.


 

Der Verbund "European Automobile Clubs" (EAC) ist ein Zusammenschluss von sechs europäischen Automobilclubs. Der EAC spricht sich klar für Technologieoffenheit und -neutralität im motorisierten Individualverkehr aus. Deshalb lehnt der EAC eine politische Fokussierung auf einzelne Technologien ab.


Pressekontakt:

Gerrit Reichel

Senior Policy Officer

reichel@eaclubs.org


EAC European Automobile Clubs

Berlin Office: Schöneberger Ufer 89 c/o DEVK

Postfach 610217

10923 Berlin

+49 172 1890658

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