Vor dem Hintergrund der geplanten Überarbeitung der EU-Richtlinie für erneuerbare Energien hat sich eine Gruppe von 88 Europaabgeordneten Umwelt-NGOs und der Industrie für erneuerbare Energien angeschlossen und fordert den Ausschluss kohlenstoffarmer fossiler Brennstoffe aus der Richtlinie.
In ihrem gemeinsamen Brief an die Europäische Kommission argumentieren die Abgeordneten - überwiegend Grüne, Linke und sozialdemokratische (S&D) Fraktionen im Europäischen Parlament sowie die zentristische Gruppe Renew Europe - dass die derzeitige Absicht, den Geltungsbereich der Richtlinie über die erneuerbaren Energien hinaus zu erweitern, kontraproduktiv sei und das Risiko berge, genau die fossilen Brennstoffe zu fördern, die die erneuerbaren Energien in Europas Energiesystem verdrängen sollten, wie es in der langfristigen Strategie der Europäischen Kommission definiert ist. Nicht-erneuerbare und kohlenstoffarme Brennstoffe, einschließlich sogenannter "kohlenstoffarmer" fossiler Brennstoffe, sollten in keiner Bestimmung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie enthalten sein und auch nicht auf das verbindliche EU-Ziel für erneuerbare Energien im Jahr 2030 angerechnet werden. Dies wird zu erheblicher öffentlicher Verwirrung führen und das Vertrauen in die EU- Politik für erneuerbare Energien untergraben, die der Schlüssel zur Förderung eines der am schnellsten wachsenden Wirtschaftssektoren ist.
Der Überarbeitungsprozess der Erneuerbare- Energien-Richtlinie wird voraussichtlich im Juni beginnen.
Weiterführende Link: Brief an die Kommission
Comments