Am 11. Februar 2021 veröffentlichte ACEA einen gemeinsamen Appell mit der europäischen Nichtregierungsorganisation Transport & Environment (T&E) und der Europäischen Verbraucherorganisation (BEUC), in dem Europa aufgefordert wird, den Ausbau der Ladeund Betankungsinfrastruktur zu beschleunigen und sich stärker zu engagieren, sodass die fehlende Lade- und Betankungsinfrastruktur nicht zu einem Engpass für die E-Mobilität wird.
Die Organisationen weisen in ihrem gemeinsamen Brief darauf hin, dass laut Europäischer Kommission bis 2029 mindestens drei Millionen öffentliche Pkw-Ladepunkte benötigt werden, davon eine Million bis 2024, um die 2019 vereinbarten CO2-Flottenziele für Pkw und Transporter zu erreichen. Zehnmal mehr Ladestationen werden im privaten und beruflichen Umfeld benötigt. Nur so kann ein adäquater Zugang für die mindestens 30 Millionen Elektrofahrzeuge sichergestellt werden, die bei den aktuellen Zielen bis 2030 auf Europas Straßen erwartet werden. Nach Angaben der Europäischen Beobachtungsstelle für alternative Kraftstoffe gibt es derzeit rund 225.000 öffentliche Ladepunkte: 44.000 davon befinden sich in Deutschland. Selbst hier müssten wir ab sofort wöchentlich 2.000 neue öffentliche Ladepunkte installieren. Doch im gesamten Jahr 2020 kamen in Deutschland nur 10.000 neue Ladepunkte hinzu.
Dieser eher ungewöhnliche Zusammenschluss der Autoindustrie mit Umwelt- und Verbraucherschutzverbänden zeigt die Dringlichkeit des Themas. Auch der EAC weist seit längerer Zeit auf die Signifikanz des Ausbaus der Lade- und Wasserstofftankinfrastruktur hin. „Eine Million Elektroautos allein auf deutschen Straßen, wie einst die Bundesregierung für 2020 prognostiziert hatte, fahren zwar heute noch nicht, aber die stark steigende Nachfrage nach klimafreundlichen Mobilitätslösungen ist nicht von der Hand zu weisen. Zum einen geht es um die konkrete Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit von vergleichbar geeigneten Alternativen zu konventionellen Verbrennerfahrzeugen. Zum anderen ist die gleichzeitige Schaffung der flächendeckenden Tank- und Ladeinfrastruktur unabdingbar, um echte Anreize zur Anschaffung derartiger Autos zu erwirken und die erwünschte Verkehrswende als Verbraucher mittragen zu können.“, erklärt EAC Präsident Bernd Opolka.
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